Jelena Hoghe; Christoph Walther
Förderliche Rahmenbedingungen für die Partizipation von Genesungsbegleiter_innen in der sozialpsychiatrischen Regelversorgung. Ergebnisse aus Erfahrungsberichten und empirischen Studien in Deutschland.
Die Einstellung von Genesungsbegleiter_innen in sozialpsychiatrische Einrichtungen erfordert besondere Rahmenbedingungen, da diese nicht mit einer konventionellen Einarbeitung einer Fachkraft vergleichbar ist. Denn die Integration von Peer-Beratung durch Genesungsbegleiter_innen bewirkt in den meisten Fällen eine Umstrukturierung der gesamten Einrichtungsorganisation hinsichtlich des Selbstverständnisses, der Grundhaltung und der Arbeitsmethoden. Zu beachten ist ebenso, dass auf diese durchaus beabsichtigten Veränderungen seitens der Kolleg_innen oftmals mit Skepsis, Ängsten und Konkurrenzdenken reagiert wird.
Anhand einer systematischen Literaturrecherche wurde in Deutschland nach Erfahrungsberichten und/oder Studienergebnissen über Rahmenbedingungen gesucht, die für eine Einführung von Peer-Beratung in sozialpsychiatrische Einrichtungen förderlich sind. Dadurch wird zum einen ein Überblick über das vorhandene empirische Wissen generiert. Zum anderen werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie die Einrichtungen typische Herausforderungen bei dem Integrationsprozess bewältigen und welche Formen der Unterstützung ihnen dabei behilflich sein können.
Diese Recherche geschah im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung durch die Technische Hochschule Nürnberg für das Projekt TriP „Trialog in der Praxis“ der Robert-Kümmert-Akademie in Würzburg und ist im größeren Kontext als ein Beitrag zur Demokratisierung und Partizipation sozialpsychiatrischer Arbeit einzuordnen.
Abstract für die Publikation 2019 in einem Tagungsband der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit.